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Neue Verbindungen – der Neujahrsempfang der Goethe-Gesellschaft


Zwei Jahre lang war der Neujahrsempfang der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, am 17. Januar konnte der Präsident der Goethe-Gesellschaft, Stefan Matuschek, endlich wieder persönlich empfangen. Nach dem Umzug der Geschäftsstelle in kleinere Räume bot der Festsaal des Goethe-Nationalmuseums den idealen Ort, um das Jahresprogramm 2023 einzuläuten. Den Auftakt machten Karima Albrecht und Tobias Hohberg an Cello und Klavier mit dem Adagio aus Andrea Caporales „Sonate No. 3 in D-Dur“. Matuschek zeigte sich beeindruckt: über die gebotene Musik, und zusätzlich darüber, dass der Pianist Hohberg nicht nur Mitglied der Goethe-Gesellschaft ist, sondern als Student in Jena ebenso gerade Teilnehmer in einem Literaturseminar von Matuschek.

Tobias Hohberg (Piano) und Karima Albrecht (Cello) eröffnen musikalisch den Neujahrsempfang. (Fotos: Jessica Krey)

In seiner Rede präsentierte Matuschek das Programm der Vortragsreihe und der Goethe Akademie und freute sich auf eine lebendige Hauptversammlung, die dieses Jahr vom 31. Mai bis 3. Juni stattfinden wird. Unter dem Titel „Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen“ werden die verdienten und preisgekrönten Goethe-Übersetzerinnen und -Übersetzer Helena Cortés Gabaudan aus Spanien, Maoping Wei aus China und Marcus Mazzari aus Brasilien mit der Goethe-Medaille geehrt. In der wissenschaftlichen Tagung wird über die Goethe-Rezeption in England, Polen, Frankreich, den USA, Korea und in Westafrika diskutiert und es werden hoffentlich viele Goethe-Interessierte für einen lebendigen Austausch und ein fröhliches Miteinander sorgen. Im Rahmen der Hauptversammlung wird auch eine Mitgliederversammlung stattfinden, bei der ein neuer Vorstand gewählt wird. Da Jochen Golz nach jahrzehntelanger Arbeit als Präsident und Vizepräsident aus dem Vorstand ausscheiden möchte, warb Matuschek für Paula Wojcik als neues Vorstandsmitglied, mit der die Goethe-Gesellschaft eine junge Forscherin aus Wien gewinnen und gleichzeitig die Beziehungen zur Wiener Goethe-Gesellschaft stärken würde. Matuscheks Ankündigung, der Mitgliederversammlung vorschlagen zu wollen, Jochen Golz zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft zu ernennen, sorgte für eine Unterbrechung seiner Rede durch anhaltenden Applaus.

Ein besonderes Anliegen war es für Stefan Matuschek auf die weiter fortschreitende Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung hinzuweisen, die seinem Vortrag den Titel gab: „Neue Verbindungen“. Vor allem im Bereich des Goethe-Jahrbuchs hat sich bereits einiges getan: Frau Anne Fuchs aus dem Goethe- und Schiller-Archiv hat die Redaktion des Jahrbuchs erfolgreich von Frau Oberhauser übernommen und Helmut Heit, der Leiter des Stabsreferats Forschung der Klassik Stiftung, gehört zum Kreis der Herausgeber. Matuschek äußerte die Hoffnung, dass das Jahrbuch in Zukunft auch zu einem Organ wird, in dem die Leserinnen und Leser die neuesten Entwicklungen und Ideen rund um Goethe und die Klassik in Weimar erfahren können, vor allem die Neukonzeption des Goethe-Wohnhauses nach 2025 werde die Mitglieder der Goethe-Gesellschaft interessieren. Da sowohl die Präsidentin der Klassik Stiftung, Ulrike Lorenz, anwesend war als auch die Direktorin der Direktion Museen, Annette Ludwig, der Leiter des Stabsreferats Forschung, Helmut Heit, die Leiterin des Goethe-Nationalmuseums, Bettina Werche, und viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung, konnten die neuen Verbindungen nach der Rede gleich bei einem Glas Sekt weitergeknüpft werden.

Eine engere Verbindung wird die Goethe-Gesellschaft auch zu den Weimarer Freundesgesellschaften suchen: dem Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums, dessen Vorsitzender Dieter Höhnl ebenfalls unter den Gästen war, der Freundesgesellschaft des Goethe- und Schiller-Archivs und der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek. In Zukunft soll gemeinsam auf die jeweiligen Veranstaltungen hingewiesen werden, um den Kulturinteressierten in Weimar und Umgebung kompakt das vielfältige Angebot präsentieren zu können.

Stefan Matuschek stellt die „neuen Verbindungen“ der Goethe-Gesellschaft vor.

Ein neues Angebot der Goethe-Gesellschaft, das Stefan Matuschek betonte, ist das Fortbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer, das in Kooperation mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) im November starten wird. Gleichzeitig engagiert sich die Goethe-Gesellschaft in den bereits bestehenden Oßmannstedter Studientagen, die von der Klassik Stiftung und dem Bildungsforum Oßmannstedt veranstaltet werden. Auf diese Weise soll das Wissen der Expertinnen und Experten in der Goethe-Gesellschaft genutzt werden, um Lehrerinnen und Lehrer bei ihren Vorhaben der Goethe-Vermittlung im Schulunterricht zu unterstützen.

Der Präsident schloss seine Neujahrsrede mit der Vorfreude auf ein lebendiges Miteinander der Goethe-Gesellschaft im neuen Jahr. Das konnte anschließend gleich in die Tat umgesetzt werden, nachdem Karima Albrecht und Tobias Hohberg mit der „Sicilienne“ von Maria Theresia von Paradis den Vortragsteil beendet und damit den Sektempfang eröffnet hatten.


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