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Ortsvereinigungen

Goethe-Gesellschaft in Bremen e.V.

von Gert Sautermeister

Bremer Altstadt

„Der am 26. Okt. 1941 gegründete Verein versteht sich als autonome Bremer Ortsvereinigung der am 20. Ju­ni 1885 gegründeten internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar und fördert deren Ziele. Durch Vorträge, Seminare, Rezitationen, Exkursionen und Pu­blikationen möchte er zu vertiefter Kenntnis Goethes beitragen, seine Bedeutung für die moderne Welt aufzeigen und der ihm gewidmeten Forschung An­regungen geben. Bei kontinuierlicher Wahrung dieser grundsätzlichen Aufgabenstellung bemüht sich die Bremer Ortsvereinigung insbesondere um eine lebendige und weltoffene geistige Auseinandersetzung mit den Ergebnissen und Tendenzen gegenwärtiger Goethe-Rezeption in Literatur, Kunst und Wis­senschaft.“

So lautet der Text in den Jahresprogrammen, die wir unseren Mitgliedern zu verschicken pflegen. Er ist nicht mehr als ein erster orientierender Hinweis auf die Ziele, die wir verfolgen. Diese ergeben sich aus der Geschichte unserer Gesellschaft, die wir im Folgenden in knappen Zügen darlegen.1

Das Gründungsjahr der Goethe-Gesellschaft zu Bremen war ungewöhnlich: 1941, zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft! Zeugte es nicht von außerordentlicher Kühnheit, inmitten des vom Hitler-Regime entfesselten Zweiten Weltkriegs eine Gesellschaft ins Leben zu rufen, die mit ihrer Berufung auf die Humanitätsidee Goethes und der deutschen Klassik insgesamt eine Gegeninstanz zur nationalsozialistischen Ideologie aufrichtete? Es zeugte davon. Als die Bremer 1961 das zwanzigjährige Bestehen ihrer Gesellschaft feierten, gedachte der Senator für das Bildungswesen der Freien Hansestadt, Willy Dehnkamp, des Gründungsjahres im damaligen Deutschland mit folgenden Worten: 

„In diesem Unrechtsstaat gab es selbst das Recht zur freien Meinungsäußerung nicht mehr, und wer dennoch ein freies, offenes Wort zu sagen oder zu schreiben wagte, mußte es oft genug mit seiner eigenen Freiheit bezahlen. […] Aber die Klassiker schweigen nicht! Sie waren da, allgegenwärtig, und sie wurden lebendiger als zuvor. Zu ihnen griffen die Menschen wieder, um mit ihren Worten etwas von dem zu sagen, was sie mit eigenen Worten nicht sagen durften. So wurden die Aufführungen von Klassikern zu Demonstrationen gegen die Unfreiheit, und so war auch die Gründung der Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft ein Bekenntnis zum geistigen Deutschland. Das gilt nicht weniger für ihre ganze bisherige Tätigkeit, vor allem aber für ihre Bemühung um die Verbindung zur Muttergesellschaft in Weimar und damit zu den Menschen im anderen Teile Deutschlands, die heute noch ebenso wie wir vor 20 Jahren ein freies Wort nicht sagen dürfen.“2

Die Bremer Goethe-Gesellschaft stellte mithin einen Ort der inneren Emigration im nationalsozialistischen kriegführenden Deutschland dar. Und sie zeichnete sich als eine ‚Tochter‘ der Weimarer Muttergesellschaft durch ein familiales Charakteristikum aus. Anton Kippenberg, der berühmte Gründer des Insel-Verlags und Schöpfer der größten privaten Goethe-Sammlung, der damals, 1941, Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar war, hatte die Gründung der Bremer Ortsvereinigung angeregt, sein Bruder August hatte sie daraufhin ins Leben gerufen. Er sollte sie bis 1950 leiten3, und zwar ganz im Sinne der von Willy Dehnkamp angesprochenen Funktion: als Bindeglied zwischen einer westdeutschen Tochter- und ihrer ostdeutschen Muttergesellschaft in Weimar zu wirken.

Zum Gründungsakt am 27. April 1941 hielt Anton Kippenberg, der nachmalige Ehrenbürger Bremens und „vír goetheanissimus”, eine grundlegende Rede vor zehn Gründungsmitgliedern (laut einer Aktennotiz). Schon dreieinhalb Monate später, am 8. August, weist eine Mitgliederliste 242 Namen aus, ein Zeugnis für das wachsende Bedürfnis nach Bildung und Orientierung in „dürftiger Zeit“ (Hölderlin). Dank der unermüdlichen Tätigkeit August Kippenbergs entstanden „Unter-Ortsgruppen“ bzw. „Zweiggruppen“ in Verden und Nordenham, in Elsfleth, Bassum und Ritterhude, so dass die Zahl der Mitglieder auf über 1400 anstieg!4

Am 22. März 1945, dem Sterbetag Goethes, sprach August Kippenberg über „Carlyles Nekrolog auf Goethe“; es war der letzte Goethe-Vortrag im Dritten Reich. Erstaunlich bald nach dem Einmarsch der Alliierten, am 5. Juni, nahm die Gesellschaft ihre Vortragstätigkeit wieder auf und bot noch im selben Jahr weitere 17 (sic!) Veranstaltungen an. Nichts kann beispielhafter die geistige Not nach der Ära des Nationalsozialismus und die dringende Suche nach einer Sinngebung im Geiste Goethe veranschaulichen.5 So wurden denn auch die Goethe-Wochen der Jahre 1946, 1947 und 1948 zu festlichen Höhepunkten im Geistesleben der Stadt, und es erscheint nur als folgerichtig, dass die bremische Ortsvereinigung 1949 mit der Ausrichtung der Staatsfeier zu Goethes 200. Geburtsjahr betraut wurde. Im Rahmen dieser Feier fand eine vielbeachtete „Ausstellung von Faustbildern aus der Sammlung Kippenberg in der Bremer Kunsthalle statt“.6 Zur Eröffnung der Ausstellung hielt Anton Kippenberg einen noch immer lesenswerten Vortrag: „Der Wandel der Faustgestalt bis zu Goethe“7.

Die überraschend hohe Zahl von Goethe-Veranstaltungen in den Nachkriegsjahren galt nicht nur dem Ideengut der Weimarer Klassik, sie galt auch der Persönlichkeit Goethes. Darin lag eine geschichtliche Logik. Der nationalsozialistische Führer Hitler hatte den Deutschen das Syndrom Führerschaft nachdrücklich eingeprägt, so nachdrücklich, dass sie die Renaissance der Weimarer Humanität nicht nur als ‚Sache‘ erfahren, sondern als Repräsentation durch eine geeignete alternative Führergestalt erleben wollten. Diese sahen und verehrten sie in der Person Goethes. Die Verehrung seiner Person grenzte zuweilen gewiss an Verklärung, als gewähre sie „Führung und Geleit“8 für immerdar. An einen besonderen Verehrer Goethes durften die Bremer jedoch mit Recht erinnern: den Arzt Nicolaus Meyer, der Zeit seines Lebens mit Goethe auf gutem Fuße stand und für sein leibliches Wohlergehen uneigennützig sorgte, beispielsweise 1823, als Meyer ihm nach überstandener schwerer Krankheit durch den Bremer Senat die „unschätzbare“ Gabe des hochwillkommenen, seit dem Jahre 1624 im Ratskeller aufbewahrten Roseweins zukommen ließ: ein Ereignis, dessen die Bremer Goethe-Gesellschaft 1961 mit Recht gedenkt, deutet es doch auf die ehrwürdige Geschichte des weltberühmten Rheinweins hin9 und bezeugt darüber hinaus ihr Verständnis für den Genießer Goethe als Mensch und als Künstler. Denn Genuss ist auch ein integrales Element seines poetischen Schaffens, wovon er etwa im „West-östlichen Divan“ vielfältige lebenszugewandte Proben gibt. Die bremische Goethe-Gesellschaft hat dieses Thema einige Jahrzehnte später wieder zu Ehren gebracht – z.B. in Vorträgen von Hans Kloft, Gert Sautermeister und Hans-Wolf Jäger.10

Der erwähnte Nicolaus Meyer war es auch, auf dessen Betreiben dem achtzigjährigen Goethe anschauliche Entwürfe und Zeichnungen von dem im Entstehen begriffenen Hafen Bremens – Bremerhaven – geschickt wurde. Der diesbezügliche Aufsatz von Wolfgang Vulpius in der Bremer Broschüre von 1961 profiliert mit Sachkunde das Interesse Goethes am technisch-zivilisatorischen Fortschritt und am überregionalen, deutsche Kleinstaatlichkeit überwindenden Handelsverkehr. Im 2. Teil des „Faust“ spiegelt sich dieses Interesse an Fausts Deicharbeiten wider. Die Einbindung des genannten Aufsatzes in die kleine Bremer Festschrift (1961) zeugt von einer bemerkenswerten Offenheit für Goethes geschichtlich-politisches Denken zu einer Zeit, da die gängige Literaturwissenschaft die ungeschichtlich-immanente Betrachtungsweise des Geisteslebens pflegte.

Die oben skizzierte Vortragstätigkeit der bremischen Goethe-Gesellschaft blieb eines ihrer strukturellen Merkmale bis heute – mit Ausnahme der Jahre 1971 bis 1978, als sie versiegte11. Wir wissen, dass Vorträge im Rahmen aller Goethe-Gesellschaften eine Gratwanderung sind. Von Fachwissenschaftlern dargeboten, die an die universitäre Lehre gewöhnt sind, wenden sie sich im Falle der Goethe-Gesellschaften an ein Publikum, das teils akademisch ist bzw. ein fachwissenschaftliches Studium absolviert hat, teils aus nicht-akademischen Liebhabern der Literatur besteht bzw. aus Laien, die an Allgemeinbildung interessiert sind. Da gilt es eine Sprache zu finden, die zwischen beiden Polen vermittelt: eine dialogische Vortragsweise, die fortgeschrittene, der Forschung abgewonnene Erkenntnisse einem gemischten Publikum in allgemein verständlicher Diktion zugänglich macht. Wer seine Mitteilungen zu gelehrt und begrifflich überladen vorträgt, wird das Laienpublikum befremden, wer sie allzu sehr vereinfacht und trivialisiert, wird die Gebildeten auf Distanz halten. Für die Attraktivität einer literarischen Vereinigung und ihre Überlebenskraft ergibt sich hier ein zentrales Problem.12

Die Goethe-Gesellschaft zu Bremen – das lässt sich zumindest feststellen – hat sich von Anfang an um renommierte Fachgelehrte für ihre Vorträge bemüht. In den Reihen derer, die als Gastreferenten gewonnen wurden, tauchen die in den 60er und achtziger Jahren bekanntesten Literaturwissenschaftler auf: von Emil Staiger, Benno von Wiese, Liselotte Blumenthal, Wilhelm Emrich über Walter Killy, Jörn Göres, Robert Mandelkow bis zu Albrecht Schöne zieht sich der fachwissenschaftlich imponierende Gelehrten-Reigen. Aus Frankreich kamen die angesehenen Germanisten Pierre Grappin, Pierre Bertaux und Gonthier-Louis Fink, aus London Ilse Graham. Und aus der DDR reiste der bedeutende Germanist Karl-Heinz Hahn an, zum ersten Mal 1965, dann fast jedes Jahr nach der Wiederaufnahme des Vortragsgeschehens ab Herbst 1978. Neben Hahn, der inzwischen als Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar amtierte, kamen aus der DDR auch Walter Dietze, Siegfried Streller, Bernd Niemann, andere Vertreter des ostdeutschen Geisteslebens mussten eine Einladung absagen. Aber auch der eingeschränkte Personenkreis derer, die einer Einladung Folge leisten konnten – und insbesondere die Symbolfigur Karl-Heinz Hahn –, hielt die Idee einer deutsch-deutschen Einheit im Geiste der Weimarer Klassik wach. Im Übrigen darf gesagt werden, dass gerade die Pflege der Klassiker in der DDR anerkennenswerte Resultate zeitigte, zum Beispiel in Gestalt preiswerter Ausgaben mit lesenswerten Einführungen und klugen Sachkommentaren.

Bis heute ist die langjährige Tradition der Goethe-Vorträge durch Vertreter des Fachs lebendig geblieben, nicht zuletzt dank der Einbeziehung von Hochschullehrern aus Bremen selbst. Die neu gegründete Universität in unserer Stadt wurde seit Ende der achtziger Jahre in der Goethe-Gesellschaft zunehmend präsent, und Literaturwissenschaftler wie Wolfgang Emmerich, Helga Gallas, Hans-Wolf Jäger, Dieter Richter, Gert Sautermeister, Monika Unzeitig und der Herausgeber der Frankfurter Hölderlin-Ausgabe Dietrich E. Sattler traten oft mehrere Male als Referenten auf, sei es mit einem Goethe-Vortrag im engeren Sinn oder mit einem Thema aus dem Bereich des klassisch-romantischen Zeitalters und des Mittelalters im weiteren Sinn. Hinzu traten ‚Gastspiele’ durch bekannte auswärtige Literatur-bzw. Sozialwissenschaftler wie Wolfgang Beutin, Hendrik Birus, Klaus Bohnen, Dieter Borchmeyer, Theo Buck, Christa Bürger, Jochen Dyck, Karl-Heinz Fingerhut, Volkmar Hansen, Jost Hermand, Volker Klotz, Heike Knortz, Bodo Lecke, Norbert Oellers, Karl Richter, Helmut Schanze, Bertram Schefold, Wilfried F. Schoeller, Anna Maria Stuby, Gert Ueding, Klaus Vondung und Thomas Wegmann.

Als besonders anregend und ergiebig erwies sich die Zusammenarbeit mit dem Historiker Hans Kloft vom „Freundeskreis der Antike“, der in mehreren anschaulichen Vorträgen zwischen griechisch-römischer und Weimarer Klassik Brücken schlug und auf diese Weise den Goethe-Horizont der Zuhörerschaft in lebendiger Rede erweiterte. Ähnlich hat Hans-Wolf Jäger zwei verschiedene Zeitalter literarhistorisch in Beziehung zueinander gesetzt und von Vergils „Aeneis“ einen Bogen zur Goethezeit gespannt. Karl-Heinz Fingerhut hat das Verhältnis Goethes zu Petrarca erläutert. Dieter Richter hat bei der einst berühmten (und heute fast vergessenen) Lady Hamilton „die Antike am eigenen Leib“ offengelegt.

Wenden wir uns noch einmal dem Herbst 1978 zu, der eine Wiederbelebung der Vortragstätigkeit in der Goethe-Gesellschaft einleitete – dank der Initiativen des neuen Vorstands mit Dr. Rolf Kluth als erstem Vorsitzenden, Dr. Erica Fischer als 2. Vorsitzender und Rolf Müller-Nielsen als Schatzmeister. Der neugewählte Vorstand bereicherte nicht nur aktiv das Vortragsgeschehen, er lud auch andere kulturelle Vereinigungen der Stadt zu Vorträgen ein wie Roderich Fuhrmann von der Musikhochschule, Martina Rudloff von der Gerhard-Marcks-Stiftung  und Günter Busch von der Kunsthalle. So verdichtete sich das kulturelle Beziehungsnetz Bremens. Darüber hinaus veranstaltete der Vorstand auch Rezitationen und Lesungen, u.a. mit Will Quadflieg, Margrit Straßburger und Gert Westphal, bedeutenden Repräsentanten der Vortragskunst, die es vermochten, Prosa, Dramen und Lyrik der Klassik in ihrer rhythmisch-melodischen Eigenart wiederzugeben und so ihrem Verständnis einen Weg zu bereiten.

Auch an diese Kunst hat die neuere Goethe-Gesellschaft vielfach angeknüpft, insbesondere durch Lesungen der Schauspieler Klaus Nägelen und Rainer Iwersen. Während Nägelen, einst am Theater am Goetheplatz tätig, Goethes Prosa ebenso meisterhaft rezitierte wie die Lyrik Christian Morgensterns und bei den Schiller-Jubiläen von 2005 und 2009 die Dramenverse des Autors mit feinsten Nuancen vortrug, brachte Rainer Iwersen anhand des Themas „Der Tod und das Mädchen“ epochenübergreifende Lyrik eindringlich zu Gehör und rezitierte an weiteren Vortragsabenden Jean Pauls „Schulmeisterlein Wuz“ ebenso ausdrucksvoll wie Erzählungen Franz Kafkas. Die Goethe-Gesellschaft erweiterte seither ihr Vortragsangebot immer wieder um Themen aus der modernen Literatur.

Eine Besonderheit des Vorstands, der sich Ende der siebziger Jahre konstituierte, sei an dieser Stelle eigens vermerkt: er machte den Weg für Exkursionen frei, die seit 1983, als Horst Meyer, Leiter der Stadtbibliothek, mit der Geschäftsführung der Ortsvereinigung betraut wurde, durchgeführt worden sind. Eine Vorstellung davon vermittelt sein Bericht „Auf den Spuren Goethes – Exkursionen der Bremer Ortsvereinigung“, abgedruckt in der Broschüre zum 50jährigen Bestehen der Bremer Goethe-Gesellschaft.13 Handle es sich um eine Inszenierung von Goethes „Faust“ im Staatstheater Oldenburg oder um Studienfahrten zu fernen Landschaften und Kulturstätten, die Goethe nachhaltig beeinflusst haben, darunter seine Begegnungen mit Italien – stets sind Exkursionen dieser Art geeignet, historisches Bewusstsein zu schulen. Historisches und, so wird man hinzufügen dürfen, auch geschichtliches Bewusstsein, insofern sich die Reisenden gegenwärtig halten, welche Veränderungen seit der Goethezeit an diesem und jenem Ort stattgefunden haben. Ein Musterbeispiel ist der Reisebericht Klaus Ehlerts über eine Bremer Studienfahrt nach Weimar (1992)14, die wesentliche Stationen aus Goethes Leben anhand von Dessau-Wörlitz, Dornburg, Ilmenauer Park, ausgewählten Weimarer Stätten und Großkochberg  vergegenwärtigt, so nämlich, dass tatsächlich unsere Gegenwart vergleichend ins Bewusstsein tritt, auch mit ihren Nachteilen, Irrtümern und nicht zuletzt ihren Katastrophen, eingeschlossen die des Dritten Reichs, hatten doch 60 Jahre zuvor im nahegelegenen KZ Buchenwald die Nationalsozialisten ihre Schreckensherrschaft errichtet. Auf derartige bestürzende Verunstaltungen der Goethezeit durch das Dritte Reich hatte zur selben Zeit ein Vortrag von Gert Sautermeister aufmerksam gemacht.15

Exkursionen sind gesellige Ereignisse, festigen die Beziehungen zwischen Mitgliedern und bilden Anziehungspunkte für Außenstehende. Das spiegelt sich in Horst Meyers quantitativer Bilanz wider: „Von 1983 bis 1990 machten sich bei einem Angebot von insgesamt 456 Plätzen 429 Teilnehmer, darunter auch Gäste, auf 13 Reisen. […] Die Zahl der Mitglieder stieg in diesem Zeitraum trotz vieler hauptsächlich altersbedingter Austritte von 110 auf 180.“16

Horst Meyer, der dieses Resümee 1991 in seiner Funktion als Reise- und Geschäftsführer der Ortsvereinigung zog, durfte in demselben Jahr mit den Mitgliedern des Vorstands ein besonders bemerkenswertes Ereignis willkommen heißen. Aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Bremer Goethe-Gesellschaft fand das alljährlich durchzuführende Treffen aller Vorstände der deutschen Ortsvereinigungen diesmal in Bremen statt – zweifellos eine Ehre, für die allerdings ein hoher Arbeitsaufwand zu leisten war.

1992 löste Ehrenmitglied Horst Meyer den bisherigen ersten Vorsitzenden Dr. Rolf Kluth ab und übergab seinerseits 1995 den Vorsitz an Klaus Ehlert; stellvertretender Vorsitzender wurde 1992 Herbert von der Heide, der dieses Amt bis 2001 bekleidete und es seit 2003 wieder bis 2019 in einer bemerkenswerten Kontinuität ausübte.17 Damit sind vier Namen aufgeführt, die eine aufschlussreiche berufssoziologische Charakteristik erlauben. Die Herren Dr. Kluth und H. Meyer übten den Beruf eines Bibliotheksdirektors aus, die Herren Ehlert und von der Heide den eines Oberstudienrats und Oberstudiendirektors. Das höhere Bibliothekswesen und das höhere Lehramt bildeten und bilden vielfach noch heute die klassische Disposition für die leitende Tätigkeit in einer Goethe-Gesellschaft. Dass auch der Gründer der bremischen Gesellschaft, August Kippenberg, im höheren Lehramt tätig war, bestätigt diese Annahme. Beide Berufe, der des Bibliothekars wie der des Gymnasiallehrers, sind auf das engste mit der Vermittlung von Literatur und dem prononcierten Interesse an klassischer Literatur verbunden; in beiden geht es darum, Leser für die deutsche Klassik zu gewinnen und sie an die Weimarer Kultur heranzuführen, wobei von Fall zu Fall eine wissenschaftliche Vertiefung naheliegt. Daher ist es ein Kennzeichen vieler Goethe-Gesellschaften, dass gerade die Mitglieder des Vorstands durch Vorträge das literarische Leben ihrer Ortsvereinigungen bereichern; zumal in Bremen haben August Kippenberg, Rolf Kluth, Horst Meyer, Klaus Ehlert und Herbert von der Heide in dieser Hinsicht sich viele Verdienste erworben.18 Damit ist eine Tradition angesprochen, die noch heute wirksam ist, wenn Mitglieder, die als Gymnasiallehrer tätig waren oder es noch sind, in unserer Ortsvereinigung als Referenten für spezielle Themen auftreten.19

Wenn in der bremischen Ortsvereinigung inzwischen Prof. Gert Sautermeister als Vorsitzender und seit 2019 Andreas Rumler als sein Stellvertreter tätig sind20, so entspricht dies dem veränderten akademischen Profil Bremens, das neben der ehrwürdigen Tradition der höheren weiterführenden Schule („Gymnasium illustre“) in neuerer Zeit auch eine Universität aufzuweisen hat. Die Kooperation zwischen den beiden Vorsitzenden hat sich bewährt und wird seit vielen Jahren zuverlässig durch Schatzmeister Christian Mechnik ergänzt.21 Christian Mechnik und Andreas Rumler waren übrigens Schüler von Klaus Ehlert.

Dennoch lässt aufs Ganze gesehen der Anteil der Lehrerschaft sowohl im Mitgliederbereich wie auch bei den Besuchern öffentlicher Vorträge zu wünschen übrig. Das mag an der vielbeklagten steigenden Belastung liegen, die Lehrern heute zugemutet wird.22 Man muss aber auch konstatieren, dass ein ständig wachsendes Angebot an stadtöffentlichen Veranstaltungen kulturell interessierte Zeitgenossen von Goethe-Vorträgen fernhalten kann. Schon 1961, als das Bedürfnis einer Orientierung an der Weimarer Klassik noch lebhafter als heute war, sah sich Friedrich Droß, der damalige Vorsitzende, zu der skeptischen Bemerkung veranlasst:

„Wer heute das kulturelle Leben Bremens beobachtet, dieses Überangebot hochwertiger und wichtiger Vorträge, Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen, der muss verstehen, daß unsere Ortsvereinigung, eingezwängt zwischen große und reiche Institutionen, ein verhalteneres Leben führen muss.“23

Dieses (zutreffend registrierte) Phänomen eines kulturellen Überangebots hat seither an Umfang gewonnen; aktuell scheinende oder von den Medien favorisierte Themen locken bildungsbürgerliche Schichten stärker an als das klassische Weimar um 1800, auch wenn wir gute Gründe für eine zeitlose Aktualität der Weimarer ins Feld führen können.24 Sehenswerte und als ‚event‘ lancierte „Faust“-Inszenierungen können Fortüne machen und für außergewöhnlichen Publikumsandrang sorgen, aber der Schritt vom Enthusiasmus eines Theaterabends zum Eintritt in eine Goethe-Gesellschaft scheint hindernisreich zu sein. Der Anwalt dieser These war als Universitätslehrer stets mit gut besuchten, wenn nicht überfüllten Seminaren und Vorlesungen zur deutschen Klassik konfrontiert, doch nur ausnahmsweise wurden seine Hörer, die Goethe oder Schiller mit Vorliebe auch als Examensthemen wählten, Mitglied in der Goethe-Gesellschaft. Es fehlt demnach der Gesellschaft an Nachschub aus der Jugend – und dieser Umstand wiegt doppelt schwer angesichts der zahlreichen Mitglieder im vorgerückten, von Hinfälligkeit bedrohten Alter. Wir verlieren, anders formuliert, jahraus jahrein Mitglieder durch Krankheit und Tod, und ein Verlust wie der unseres Ehrenvorsitzenden Klaus Ehlert (2016) trifft uns nicht nur persönlich, sondern auch auf Vereinsebene empfindlich. Fast alle bundesdeutschen Ortsvereinigungen stimmen über ihre Überalterung und ihren Mitgliederschwund dieselbe Klage an. Der Autor dieser Zeilen hat sich davon anlässlich zahlreicher Gastvorträge bei befreundeten Goethe-Vereinigungen überzeugen können. Im Jahresheft 1993 hatte der damalige 1. Vorsitzende, Horst Meyer, angeregt, „Lehrkräfte, Schüler und Studenten gezielt anzusprechen“ und als Mitglieder zu gewinnen.25 In demselben Heft hatte jedoch Herbert von der Heide als 2. Vorsitzender auf die „Überalterung des Mitgliederbestandes“ und „dessen ausbleibende Regeneration“ aufmerksam gemacht (S. 5). Damit sollte er recht behalten.26 Der Hinweis darauf, dass man bei hochkulturellen Veranstaltungen, etwa einem klassischen Konzert, ein ähnliches Altersbild antreffe, ist zutreffend. Ein Indiz für das Altern der Gesellschaft, den Mitgliederschwund und die damit verbundene schwierige Finanzlage der Gesellschaft ist der Rückgang der früher beliebten Exkursionen. Das muss jedoch kein Grund zur Resignation sein. Die Muttergesellschaft der Ortsvereine in Weimar konnte durch ideenreiche Initiativen beim letzten Zusammentreffen der Ortsvereine von neuen Mitgliedern berichten. Wir sollten beweglich bleiben und unser Programm so abwandeln, dass neben literarischen Interessenten auch ein an Allgemeinbildung interessiertes Publikum sich angesprochen fühlt.

Versuche in dieser Richtung haben wir unternommen27 und konnten dann statt einer Durchschnitts­zahl von ca. 35 Besuchern, die keinesfalls beklagenswert ist, mit einer doppelt so hohen Anzahl rechnen, wie das 2016 bei einem Vortrag von Prof. Türcke über „Die neue Lernkultur und die Rolle des Lehrers“ der Fall gewesen ist. Es handelt sich hier um Themen, deren Aktualität der Weimarer Bildungsidee keineswegs ferne steht, sondern ihre Geltung gleichsam auf die Probe stellt.

Wir haben aber auch nicht gezögert, bekannte, moderne Schriftsteller vorzustellen in der Annahme, dass sie zum Bildungskanon und damit auch zur Allgemeinbildung gehören: u.a. Thomas Mann (Referenten Hanjo Kesting und Gert Sautermeister), Bert Brecht (Referent Theo Buck), Gottfried Benn und Paul Celan (Referent Wolfgang Emmerich).

Darüber hinaus möchten wir genuin musischen Veranstaltungen Raum gewähren, etwa in Form von Lesungen oder der Verbindung von Texten und ihrer Vertonung, also durch lyrisch-musikalische Dialoge. Eines unserer ältesten Mitglieder, Rolf Müller-Nielsen, zugleich Ehrenmitglied, hatte schon vor Jahren (2008 bis 2011) einige Male gezeigt, dass auch Laien mit ihrem literarischen Talent bei den Zuhörern Spannung und Vergnügen hervorrufen können. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft offenhalten.

Gerne greifen wir auch die von der Wittheit durch Prof. Wefer und Prof. Kloft ausgesprochene Empfehlung auf, gemeinsam mit anderen kulturellen Institutionen Bremens Veranstaltungen durchzuführen und sie dadurch werbewirksamer zu machen und ein größeres Publikum anzuziehen. Mit dem „Freundeskreis der Antike“ haben wir in dieser Hinsicht ermutigende Erfahrungen machen dürfen.28

Angesichts solcher Erweiterungen plädieren wir gleichwohl für die Treue zur deutschen Klassik und zum Werk Goethes. Man kann seine Texte und ihn selbst in ideengeschichtliche Zusammenhänge rücken, wie dies Rolf Kluth getan hat29, bzw. in wirtschaftsgeschichtliche Wandlungen einbinden, wie Bertram Schefold und Frau Heike Knortz es jüngst demonstrierten. Solche weit entfernten Pole der Fragestellung zeugen von der Durchlässigkeit des Werks für philosophische und ökonomische Theoriebildungen. Aber auch das Werk selber mit seinen ästhetischen Valeurs, seiner Rhythmik und Rhetorik, seiner Phantasie und seinen Epochenbezügen sollte Gegenstand von Vorträgen bleiben. Hans-Wolf Jäger hat mit seinen Ausführungen zu „Faust II“ und zum „West-östlichen Divan“ dafür einprägsame Beispiele gegeben. Sie können die Zuhörer dazu anregen, sich wieder den Texten selbst zuzuwenden – mit jenem vertieften Genuss, wie er Goethe selbst als Lebensmaxime vorschwebte. Was die Epochenbezüge seines Werks betrifft, so liegt hierin eine zeitlose, nachdenkenswerte Aktualität. Goethe hat sich keine der Haupttendenzen seiner Epoche, weder die von Frankreich ausgehende Revolution noch die nachfolgende Restauration, zu eigen gemacht, sondern einen eigenen Weg gesucht, nicht abgekehrt von seiner Zeit, vielmehr in kritischer Fühlungnahme mit ihr bis ins hohe Alter. Seine Idee der Evolution widersetzt sich dem Beharren im Überkommenen ebenso wie dem gewaltsamen Umsturz und hält – anstelle der Aufopferung des Individuums für Herrschaftssysteme – an seiner vielseitigen Entfaltung in einem weltoffenen sozialen Kontext fest. Insofern war die bremische Gründung der Goethe-Gesellschaft 1941 im nationalsozialistischen Deutschland ein Akt des Widerstands – einer Humanitätsidee zuliebe, die bis heute ihre Überlebenskraft nicht eingebüßt hat.

Dieser Artikel erschien zuerst im Newsletter der Goethe-Gesellschaft, Ausgabe 2/2021.


1 Zur Geschichte der Goethe-Gesellschaft in Weimar, unserer sogenannten Muttergesellschaft, vgl. den instruktiven Aufsatz von Jochen Golz: Warum Goethe heute? Geschichte und Gegenwart der Goethe-Gesellschaft, in: Warum Goethe heute? Zur Universalität seines Denkens. Hrsg. von der Goethe-Gesellschaft in Weimar e.V., Weimar 2017, S. 221–239.

2 Zitiert nach der von Friedrich Droß und Erich Trittin herausgegebenen Festschrift „Zwanzig Jahre Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft in Weimar“. Bremen 1961, Verlag B.C. Heyer u. Co. S. 5.

3 Ihm folgte als Vorsitzender E.A. Engelhard; nach dessen Tod 1953 übernahm Friedrich Droß den Vorsitz (vgl. Anm. 1), ehe 1964 Erich Trittin dessen Nachfolge antrat.

4 Vgl. dazu Friedrich Droß, (Anm. 1), S. 9.

5 „Insgesamt fanden in der Zeit von 1945-1947 etwa 60 Veranstaltungen statt, darunter auch Studienkurse zu einzelnen Goethe-Themen, abgehalten von August Kippenberg, Friedrich Droß, Erich Trittin, G. Bessel u. a. …“ Zitiert nach Rolf Kluth: „Fünfzig Jahre Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft in Weimar“ in der Broschüre, die denselben Titel trägt, hrsg. im Auftrag des Vorstands der Ortsvereinigung von Dr. Rolf Kluth. Bremen 1991, S. 11.

6 Ebd.

7 In: Eröffnungsfeier zu der Ausstellung „Faust“ in der Bremer Kunsthalle am 12. VI. 1949. S. 10–32. Unter der Signatur 02.h. 7389 in der Universitätsbibliothek Bremen ausleihbar.

8 So der Titel des „Lebensgedenkbuchs“ von Hans Carossa (1933).

9 Daran erinnert Hans Kloft, wenn er Wilhelm Hauffs „Phantasien im Bremer Ratskeller“ von 1827 und Eduard Beuermanns bremische Skizze von 1836 zur Sprache bringt. H.K.: Bremen und der Wein. Geschichte, Wirtschaft und Poesie. Hrsg. von der Gesellschaft zur Geschichte des Weines (Nr. 153). Wiesbaden 2006, S. 8 u. S. 4f.

10 In seinem Vortrag „Kometenfurcht und Kometenwein“ hat Hans Kloft 2012 mit einer Weinprobe aus dem Weingut des von Goethe hochgeschätzten Rheinweins Genuss sinnlich erfahrbar gemacht und darüber hinaus Goethes erotischen Genuss im Zusammenhang der „Römischen Elegien“ und „antiker Vorbilder“ erläutert (2007).
Vgl. außerdem Gert Sautermeister: „Das Erotische in Sprache und Literatur“ (2007) und Hans-Wolf Jäger: „Goethes West-östlicher Divan“ (2017).

11 Siehe die Broschüre „50 Jahre …“ (Anm. 4), S. 12.

12 Einladungen zu Vorträgen haben dem Verfasser dieses Artikels gezeigt, dass die Erwartungshaltung in den verschiedenen Ortsvereinigungen sehr unterschiedlich sein kann und der Anpassung aus dem Stegreif bedarf.

13 Siehe Anm. 4. Der Bericht Horst Meyers handelt von den Exkursionen zwischen 1983 und 1990, S. 16–22.

14 Abgedruckt in: Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Jahresheft 1993, S. 13–25.

15 Abgedruckt in der Festschrift „Fünfzig Jahre Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft in Weimar“ (Anm. 4).

16 Siehe Meyer (Anm. 4), S. 17.

17 Der 2001 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählte Oberstudienrat Paul Schmitt verstarb 2003, worauf Herbert von der Heide ihn ersetzte, unterstützt von Klaus Ehlert, der sich als eine Art Schriftführer im fraglichen Zeitraum engagierte.

18 Erinnert sei, um nur wenige Beispiele zu nennen, an Rolf Kluths Vortrag über „Goethe und Spinoza“ (Jahresheft 1991), an Klaus Ehlerts zweistündigen Vortrag über „Goethe als Briefschreiber“ (2003/04), an Paul Schmitts Darstellung von „Goethes Kampagne in Frankreich“ (2002) und an Herbert von der Heides Darlegungen über „Goethes Landschaften“ (2009) sowie über „Goethes Bild des Gartens als Anschauung ästhetischer Reflexion“ (2013).

19 Wir nennen beispielhaft Udo Quaks Vortragsvielfalt über „Goethes Verhältnis zu den Juden“ (2010), „Goethe und das Musiktheater seiner Zeit“ (2011), „Henriette Hertz und der erste literarische Berliner Salon“ (2014) sowie über „Goethes schwieriges Verhältnis zu Preußen“ (2016). – Desgleichen seien Gerhard Bückers Vorträge über die Figur der Helena in Goethes „Faust“ (2013) und über „Emanzipatorische Frauengestalten bei Euripides und Goethe“ (2016) genannt.

20 Seit dem Jahr 2001 (Gert Sautermeister) bzw. 2003 (Herbert von der Heide). Dem neu konstituierten Vorstand gehörten außerdem Klaus Ehlert und Dipl. Psychologe Dr. Christof T. Eschenröder an.

21 Verwaltungsaufgaben hat unsere Mitarbeiterin Frau Anja Möbest übernommen, der wir an dieser Stelle herzlich danken.

Wiederholt haben sich Rolf Müller-Nielsen und Frau Anka Rüprich dankenswerterweise als Kassenprüfer zur Verfügung gestellt.

22 Der „Weser Kurier“ hat darüber am 22. und 24. August 2017 eingehend berichtet.

23 Droß (Anm. 1), S. 10.

24 An diese Überlegungen knüpften Vorträge von Karl-Heinz Fingerhut „Kafka liest Goethe“ (2011) und Gert Sautermeister an: „Zur Aktualität von Goethes Leben und Werk“ (2007).

25 Siehe Anm. 4, S. 9. Beherzte Versuche in dieser Richtung haben wir unternommen. So hat Gert Sautermeister  2009 sich an ein durch das Abitur vorgegebenes Thema angelehnt und einen Vortrag über Schillers „Maria Stuart“ gehalten – vor einem zahlreichen, durch interessierte Abiturienten dominierten Publikum in einem überfüllten Saal. Niemand aus der jungen Zuhörerschaft fand seitdem den Weg zur Mitgliedschaft in unserer OV.

26 Der aktuelle Bestand unserer Mitglieder beläuft sich auf ca. 50.

27 Vgl. Karl Richters kritische Darlegungen zum „Verhältnis von Literatur, Natur und technischem Fortschritt“ (2010).

28 Vgl. unsere Hinweise auf die Rolle Hans Klofts, des Vorsitzenden des „Freundeskreises“.

29 Vgl. seinen Vortrag „Goethe und Spinoza“ im Jahresheft 1991 (Anm. 4).



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