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Sonderführung zu „Dichterhaushalt und Lebenskunst“ am 12. April


Aus Anlass des Internationalen Tags der Provenienzforschung am 12. April 2023 gibt es um 16 Uhr im Goethe- und Schiller-Archiv eine Sonderführung zur Ausstellung „Dichterhaushalt und Lebenskunst. Vom Wohnen um 1800“. Unter dem Thema „Von Wiepersdorf nach Weimar – Lebensdokumente aus dem Nachlass der Familie von Arnim“ präsentieren Christiane Grathwohl-Scheffel, Provenienzforscherin des Goethe- und Schiller-Archivs, und Dr. Sabine Schimma, die Ausstellungskuratorin, die besondere Herkunftsgeschichte eines Dichternachlasses.

Ausgehend von einigen Autografen und Alltagsdokumenten aus dem Nachlass der Familie von Arnim, die in der aktuellen Ausstellung „Dichterhaushalt und Lebenskunst“ zu sehen sind, wird in der Sonderführung zum Tag der Provenienzforschung die interessante Geschichte vermittelt, in welchen Etappen der bedeutende Arnim’sche Dichter-Nachlass vom Stammschloss der Familie in Wiepersdorf nach Weimar ins Goethe- und Schiller-Archiv eingegangen ist. Die Entgegennahme dieses Nachlasses ereignete sich in verschiedenen Etappen vom Ende der 1920er Jahre an, über Nachkriegszeit, Sowjetische Besatzungszone und DDR, bis hin zur Wiedervereinigung in den 1990er Jahren. Fast das gesamte 20. Jahrhundert spiegelt sich in der Geschichte dieses Wegs von Wiepersdorf nach Weimar wider.

Die ausgestellten Objekte sind direkt mit dem Alltagsleben der von Arnims verbunden. Wie die mit ihren Kindern in Berlin lebende Bettine von Arnim und der auf dem ländlichen Gut Wiepersdorf verbliebene Achim von Arnim die täglichen Herausforderungen meisterten, lässt sich anhand des
präsentierten Frachtzettels nachvollziehen. Außerdem sind Couverts zu sehen, auf denen Lebensmittellisten notiert sind, und an Bettine gesandte Briefe, die ihr auf den verschiedenen Etappen ihrer Reise durch Bayern nachgeschickt wurden.

Diese handschriftlichen Zeugnisse aus dem Alltagsleben veranschaulichen das Thema der Ausstellung „Dichterhaushalt und Lebenskunst“ und zeigen die Vielfalt eines Dichternachlasses, der zudem eine ganz besondere Provenienzgeschichte bereithält.

Anlässlich des 5. Internationalen Tags der Provenienzforschung wird so ein Einblick in die Arbeit der Provenienzforschung an der Klassik Stiftung Weimar gegeben. Die Stiftung untersucht ihre Bestände systematisch auf verfolgungsbedingte Entziehungen während der NS-Zeit und auf unrechtmäßige Entziehungsvorgänge in der Zeit nach 1945. Gemeinsam mit den Rechtsnachfolgern Geschädigter sucht die Klassik Stiftung Weimar dabei nach angemessenen Lösungen.


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