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Goethe weltweit, Interview

Stipendiatinnen im Gespräch: Tamari Napetvaridze


Anna Khukhua und Tamari Napetvaridze, Stipendiatinnen aus Kutaissi in Georgien, haben in Weimar zu Goethe-Themen des 20. Jahrhunderts gearbeitet. Frau Khukhua beschäftigte sich mit Thomas Manns „Lotte in Weimar“, Frau Napetvaridze mit der Persönlichkeitsgestaltung in Goethes „Wilhelm-Meister“-Romanen und Hesses „Glasperlenspiel“.

Wie haben Sie selbst zur deutschen Kultur gefunden, welche Einflüsse haben eine besondere Rolle gespielt?

Mein Studium an der Akaki-Zereteli-Universität Kutaissi, wo deutsche Literatur auf hohem Niveau unterrichtet wird, hat mich mit der deutschen Kultur für immer verbunden.

Wie haben Sie das Thema für Ihre wissenschaftliche Arbeit gefunden?

Einmal habe ich ein Gedicht von Hermann Hesse ins Georgische übersetzt. Danach war ich begeistert von der Prosa dieses Autors. Es ist mir aufgefallen, dass Hesses letzter und wichtigster Roman mit Goethes „Wilhelm Meister“ verwandt ist. Diese Thematik fand ich sehr interessant und habe beschlossen, sie gründlich zu erforschen.

Was wussten Sie von Weimar, bevor Sie die Stadt kennengelernt haben? Was wussten Sie über die Goethe-Gesellschaft?

Weimar galt für mich immer als Goethe-und Schiller-Stadt. Aber nach der Ankunft hat mich die Stadt wirklich erstaunt. Die großen Namen (Cranach, Herder, Wieland, Eckermann, Bach, Liszt, Feininger, Kandinsky usw.), die mit der Geschichte der Stadt verbunden sind, haben mich davon überzeugt, dass Weimar zu den wichtigen Orten der Weltkultur gehört. Was die internationale Goethe-Gesellschaft betrifft, habe ich sie beim Studium an der Zereteli-Universität Kutaissi mit Hilfe von Frau Prof. Kakauridze, der Präsidentin der dortigen Goethe-Gesellschaft, kennengelernt. Ich wusste, dass die Gesellschaft den Studenten und Wissenschaftlern, die an Goethe interessiert sind, viele Möglichkeiten bietet, sich wissenschaftlich zu entwickeln.

Wie beurteilen Sie den Verlauf Ihrer Studien in Weimar; gibt es Wünsche, bei deren Erfüllung die Goethe-Gesellschaft helfen kann?

Trotz der Corona-Zeit, die in der ganzen Welt herrscht und den normalen Lebensablauf stört, beurteile ich meine Studien in Weimar sehr positiv, wobei mich die Goethe Gesellschaft bei der Arbeit in der Bibliothek und Prof. Golz in Besprechungen unterstützt haben. Seine Ratschläge bei der Suche nach Materialien waren ausschlaggebend für die Richtung meiner Arbeit. Ich würde sehr gern im Rahmen meiner Doktorarbeit Weimar in all seiner Pracht und mit all seinen Kulturdenkmälern (die ich leider wegen Covid 19 verpasst habe) nochmal besuchen.

Wie ist Ihr aktueller Eindruck von Deutschland allgemein, ist Ihnen etwas Besonderes aufgefallen, im guten wie im weniger guten Sinne?

Deutschland ist für mich ein Land mit großer Kultur. Aber was mir besonders aufgefallen ist, ist die Hilfsbereitschaft der Menschen, was natürlich das Leben erleichtert. Danke, Deutschland!


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