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Dramatische Gärten und empfindsame Triumphe
Am 20. Mai findet die nächste Veranstaltung im Rahmen unserer Vortragsreihe statt. Dr. Anna Axtner-Borsutzky von der Ludwig-Maximilians-Universität München wird unser Gast sein und passend zur Jahreszeit einen Vortrag zu literarischen Gärten halten. Sie spricht zu dem Thema: Waldtapete, Reisenatur und Höllengarten. Zur künstlichen Natur in Goethes „Triumph der Empfindsamkeit“.
Zu Ehren des Geburtstages der Herzogin Luise wurde im Januar 1778 Goethes Festspiel „Der Triumph der Empfindsamkeit“am Weimarer Liebhabertheater aufgeführt. Das sechsaktige Stück nutzt sowohl eine ‚Reisenatur‘ wie einen ‚Höllengarten‘ als Kulissen für eingeschaltete monodramatische Szenen und beschäftigt sich eingehend mit dem Facettenreichtum einer künstlichen Natur. Dabei stehen nicht nur die Parodie der zeitgenössischen Gartenkultur, sondern auch dramentheoretische Fragen im Zentrum. Gartenkunst und Dramatik werden miteinander verschränkt und wechselseitig reflektiert. Der Vortrag geht auf die semantischen und poetologischen Aspekte der Gartenszenen ein und nimmt dabei deren theatrales Potenzial in den Fokus.
Dr. Anna Axtner-Borsutzky ist derzeit Akademische Rätin a. Z. an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihr Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit dem Thema „Theatrale Gärten. Europäische Landschaftsarchitektur und Deutsches Drama um 1800“ und wird von einem Postdoktorandenstipendium der „Daimler und Benz Stiftung“ gefördert. Sie ist Teilprojektleiterin des BMBF-Projektes „Lost in Archives. Auf der Suche nach unsichtbaren Autorinnen um 1800. Teilprojekt Theaterwesen“, das seit Oktober 2024 läuft. Anna Axtner-Borsutzky wurde 2021 an der LMU München mit einer Arbeit zu „Walter Müller-Seidels fragmentarischem Erinnerungsbericht. Autobiographik und Wissenschaft im 20. Jahrhundert“ promoviert. Ab April 2021 folgten eine Stelle an der Universität Bielefeld sowie ein DFG-Projekt im Walter-Benjamin-Programm zu „Demokratisierungsprozessen und Humanismusdebatten in der Nachkriegszeitschrift ‚Die Wandlung‘“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Vortrag findet im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums statt, Beginn ist 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Nach der Veranstaltung wird herzlich eingeladen, das Gespräch in geselliger Runde in einem Weimarer Restaurant fortzusetzen.